Abstract
Wie ein dichtes Netz durchziehen die neuen Fernwärmleitungen den Untergrund Basels. Sie gewähren über weite Strecken einen einmaligen Einblick in die Geschichte der Stadt. Auch im Jahr 2022 haben deshalb drei Teams der Archäologischen Bodenforschung die umfassenden Bauarbeiten begleitet. Auf einem Spaziergang führen die Archäolog:innen zu den wichtigsten Entdeckungen.
Am Marktplatz und in der Freien Strasse wurden zahlreiche ältere Pflästerungen, eine römische Spolie und Reste der früheren Bebauungen entdeckt. Funde, die im Brandschutt eines Kellers freigelegt wurden, erlauben wichtige Erkenntnisse zum handwerklichen Kontext und dem Alltag im Spätmittelalter. Weiter geht es durch die St. Alban-Vorstadt zu 2000 Jahre alten Karren- und Fussspuren sowie Gräbern, die zum mittelalterlichen Kloster gehörten. Jenseits des Rheins gelangt man zum römischen Befestigungsgraben und frühmittelalterlichen Bestattungen im Wettsteinquartier. Die Gräber lassen den Wohlstand und die überregionalen Beziehungen der Reichen im späten Frühmittelalter erahnen, zeugen aber auch vom Leid durch brutale Gewalt.
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