Abstract
Hinter der Riehener Dorfkirche wurde 1973 ein kleiner mittelalterlicher Friedhof entdeckt. Die Gräber waren beigabenlos. In den Grabgruben konnten keine Spuren von Särgen oder hölzernen Ausschachtungen festgestellt werden. Die Toten wurden wahrscheinlich in einem Leichentuch beigesetzt. In einigen Gruben fiel ein Stein auf, der unmittelbar hinter dem Schädelscheitel anstand. Diese Steine waren in der Erde verborgen und hatten keine erkennbare konstruktive Funktion.
Der Autor bringt sie in Beziehung zu einer Stelle im Alten Testament (1. Moses, 28, 10-19: Jakob weiht nach seinem Traum von der Himmelsleiter den Stein, den er als Kopfkissen benutzt hat, indem er Öl darüber giesst und nennt den Ort Beth-El, Haus Gottes). Der Akt der Steinsetzung im Grab wird als Glaubensbekenntnis der damaligen Bevölkerung gedeutet.
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