Abstract
Vor dem Wiederaufbau des «Schwarzen Bären» in Kleinbasel ergab sich die aussergewöhnliche Gelegenheit, gleich drei mittelalterliche Parzellen archäologisch zu untersuchen. Die grossflächige Grabung zeigt exemplarisch die Entwicklung Kleinbasels, wobei sich wichtige Ereignisse und Prozesse der Stadtgeschichte im Befund abzeichneten: In der Eisenzeit floss ein Altarm des Rheins nahe der Fundstelle vorbei. 14C-Daten belegen, dass die Fläche auch in römischer Zeit begangen wurde. Zudem entdeckten die Archäolog:innen mindestens eins, vermutlich sogar zwei frühmittelalterliche Grubenhäuser. Somit verdichten sich die Hinweise, dass die spätantike Kleinfestung, das munimentum, das Kaiser Valentinian I. bei seinem Besuch in Basel im Jahr 374 n. Chr. in Auftrag gegeben hatte, eine Keimzelle für die mittelalterliche Besiedlung Kleinbasels war. Deutlich liess sich auch die Entwicklung von Holz- zu Steinbauten im 13. Jahrhundert, die planmässige Parzellierung sowie der Brand von 1354 erkennen.

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