Abstract
In der Schweiz sind bisher zehn Kamelknochen aus drei römischen Fundstellen bekannt. Die meisten Knochen stammen aus Basel. Sie kamen bei Ausgrabungen am Spiegelhof zutage.
Mit neuen naturwissenschaftlichen Methoden ist es Archäozoologinnen der Integrativen Prähistorischen und Naturwissenschaftlichen Archäologie (IPNA) an der Universität Basel jetzt gelungen, am Unterkiefer aus Basel nachzuweisen, dass es sich um ein hybrides Tier, also eine Kreuzung aus Kamel und Dromedar, handelt. Serielle Isotopenanalysen an den Zähnen des Tiers belegen zudem, dass es die ersten Jahre seines Lebens nicht in Europa verbrachte.
Die Frage, wer Kamele, Dromedare und ihre Kreuzungen nach Europa gebracht hat und wofür sie hier verwendet wurden, lässt sich nicht definitiv beantworten. Am wahrscheinlichsten dürfte das Militär für die Verbreitung verantwortlich gewesen sein. Die sogenannten Dromedarii waren eine eigens geschaffene Einheit des römischen Heers. Kamele, Dromedare und sicher auch deren Hybride dienten bis in die Spätantike vor allem als Lasttiere für die Versorgung der Truppen. Ob sie auch als Reittiere an vorderster Front eingesetzt wurden, ist allerdings umstritten.

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