Jacqueline Reich
Mit einem Beitrag von Christoph Ph. Matt
Die osteologische Auswertung umfasste rund 6000 Knochenfragmente. Eine auffällige Grünverfärbung der Knochen lässt auf ein metallverarbeitendes Gewerbe in der Umgebung schliessen. Unter den Haustierarten steht das Rind an erster Stelle; es folgen Schaf, Ziege und Schwein. Für die Fragmentierung der Knochen gilt die selbe Reihenfolge. Im 10. Jahrhundert überwogen die Ziegen, im 13. Jahrhundert die Schafe, was auf die Herausbildung des (Woll-)Tuchmachergewerbes im 12. Jahrhundert zurückgeführt werden kann. Grundsätzlich steigerte sich der Verzehr von qualitativ hochwertigerem Fleisch von Jungtieren. Pferde und Hundeknochen konnten, da sie nicht in den Speise- und Küchenabfall gerieten, auffallend selten nachgewiesen werden. Belegt werden im Zusammenhang mit der archäozoologischen Auswertung Gewerbe wie Beinschnitzerei, Hornverarbeitung und Gerberei.